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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

LICHTGESTALT: Es ist spannend was Neues zu beginnen!

Nach ihrer im vergangenem Jahr veröffentlichten EP "Entfessele den Sturm", veröffentlicht die deutsche Band LICHTGESTALT ihr erstes Album. Das "Motorenherz" betitelte Debut beinhaltet 12 Songs die düster und variantenreich sind. Um ein wenig mehr über die Band und den Songs zu erfahren, unterhielt ich mich mit Sänger Thomas C. Hertz.

Gisela:
Hallo Thomas dann fangen wir doch direkt an. Die Band LICHTGESTALT gibt es ja noch nicht so lange, erst seit 2013. Die Band wurde ja von dir und dem Gitarristen Der Heizzer gegründet. Wie kam es dazu?

Thomas:
Im Grunde hatte Der Heizzer die Idee zu LICHTGESTALT. Von ihm stammte auch der Name. Wir haben vorher schon in diversen Projekten mitgewirkt, aber der Wunsch was Eigenes zu machen führte dann dazu die Band zu gründen. Es ist ja auch immer sehr spannend etwas Neues anzufangen und wir sind sehr dankbar dafür das es auch funktioniert und wir haben alle sehr viel Spaß dabei.

Gisela:
Kommen wir doch direkt zu eurem Debutalbum "Motorenherz". Ich bin ein großer Verfechter besagter Schubladen. Euer Album wird des Öfteren der "Neuen Deutschen Härte" oder Gothicrichtung zugeordnet. Als ich mir das Album angehört habe, konnte ich aber feststellen, dass ich das Album als reine Rock- oder Metalscheibe mit düsteren Tendenzen bezeichnen würde. Seht ihr das genauso?

Thomas:
Das würde ich auch so bezeichnen, aber die Presse steckt einem gerne in die sogenannten Schublade. Du musst auch bedenken, als wir angefangen haben Musik zu machen, war von der "Neuen Deutschen Härte" noch nichts zu hören. Es gab noch keine Band wie oder andere Bands dieses Genres. Aber im Laufe der Zeit haben wir natürlich auch solche Richtungen in uns aufgenommen und all diese Richtungen sind nun zu Teil mit in unsere Musik eingeflossen. Wir haben auch von Anfang an nicht daran gedacht irgendeine Richtung genau einzuschlagen. Wir wollten einfach Musik machen wo wir hinter stehen.

Gisela:
So soll es ja auch sein, aber wie gesagt ich hasse solches Schubladendenken. Ich höre zwar einige Passagen raus, welche der "NDH" zugeordnet werden kann, aber nicht dass ich sofort an RAMMSTEIN dabei denke. Über diese Schubladen kann man lange diskutieren, aber euer Album ist jetzt wichtiger. Mir ist aufgefallen, dass dein Gesang so richtig die Emotionen widerspiegelt. Dies ist sehr gut zu vernehmen beim Song "Tiefenrausch" wo man so ein wenig die Angst raus hört. Ist dir das sehr wichtig die Emotionen so zu präsentieren?

Thomas:
Das ist mir sehr wichtig dies so zu transportieren. Die Texte stammen ja nicht nur von mir, sondern Der Heizzer hat auch einige geschrieben. Ich fühle mich gerne in solchen Rollen rein, denn ich habe auch schon an einem Theater als Schauspieler oder Regisseur gearbeitet und deswegen versuche ich die Texte wirklich zu verkörpern. Es ist mir persönlich sehr wichtig die Emotionen rüber zu bringen, denn alles andere macht für mich keinen Sinn. Es hat auch sehr viel Spaß gemacht einen Song wie "Tiefenrausch" zu interpretieren, denn es ist ja ein Trip der schief geht, der sich zum Horror entwickelt und die Handlung bezieht sich im Grunde darauf, dass man in sich reinschaut und deswegen ist es auch sehr wichtig die Angst dabei zu vermitteln.

Gisela:
Sehr passend ist auch der Song "Spieler", denn wenn man sieht was im Moment so alles passiert auf der Welt kann man nur sagen viele Menschen denken nur daran zu spielen und zwar mit dem Leben anderer. Viele sehen es auch als ein Spiel an, alles zu posten auf Facebook, wie es ja gerade im Fall des Flugzeugabsturzes des Germanwings Flugzeuges passiert ist. Für mich zählt dies auch zu Spielerei mit den Gefühlen der Angehörigen.

Thomas:
Das sehe ich auch so, denn man kann in solchen Situationen einfach mal den Mund halten. Es war keiner dabei und keiner kann genau sagen was passiert ist. Man sollte doch einfach nur abwarten was wirklich passiert ist, aber ich denke genau bekommt man das nie heraus.

Gisela:
Ein anderer Song ist "Motorenherz". Steckt hinter diesem Song ein wenig die Schnelllebigkeit mit der wir heute konfrontiert sind?

Thomas:
Dieses Song besitzt eigentlich zwei Ebenen. Zum ersten ist es wirklich die Schnelllebigkeit in der wir heute leben. Dies führt dann zu diesen Burn-outs und alles was dazu gehört. Ein anderer Aspekt ist der, dass man sich selber im Weg steht. Es wäre doch toll, wenn man einfach die Emotionen beiseiteschieben könnte um wieder richtig zu funktionieren. Soweit kann man wirklich kommen wenn es einem mental nicht so gut geht. Das war eigentlich der Hauptgrund "Motorenherz" zu schreiben.

Gisela:
Heißt das Album deswegen auch "Motorenherz", weil ja alle Songs mehr oder weniger mit Emotionen zu tun haben?

Thomas:
Genau und weil auch alles in diese Richtung Steampunk ging. Auf dieser Erzählebene ist es ja auch, dass man denkt, nimm meine Gefühle weg und mach mich zur Maschine damit ich funktioniere. Das schwierige dabei war aber es alles positiv auszudrücken.

Gisela:
Aber es ist doch wirklich so, dass man nur noch nach Anweisungen lebt und dass man sich auch noch selber unter Druck setzt mit den ganzen Terminen, die man in der Freizeit wahrnehmen muss.

Thomas:
Das verstehe ich auch nicht. Viele legen ja diese Puls- und Frequenzmesser an, damit sie genau den angewiesenen Pulsschlag für eine bestimmte Zeit haben. So was mache ich auch nicht mit. Aber es stimmt schon, dass man in der heutigen Zeit wirklich in vielen Bereichen nach Anweisung lebt.

Gisela:
Kommen wir doch zurück zu den Songs. Sehr interessant ist der Song "Bereue dich". Zu diesem Lied fand ich ein Zitat auf dem Infoblatt "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen!" Bezieht sich diese Thematik, dass man vielleicht im Falschen Körper lebt?

Thomas:
Im falschen Körper würde ich jetzt nicht sagen. Es ist ja heutzutage so, nicht nur auf Facebook sondern überall gibt es sehr viele Leute, die z.B. sagen lebt vegan, oder raucht nicht. Die Laster werden alle angeprangert und man sollte doch vermeiden so zu leben. Mir geht es schlichtweg bei diesem Text um die Masse an Ermahnungen, oder Anleitungen ein guter Mensch zu sein, das nervt ziemlich. Darauf bezieht sich auch der Text von "Bereue Dich". Ich mag es auch nicht dass man Leute Raucher und Nichtrauchergruppen einteilt. Wer gibt einem das Recht Leute so in Kategorien einzuordnen. Das passt mir überhaupt nicht und deswegen ist der Song "Bereue Dich" entstanden.

Gisela:
Wer ist denn bei LICHTGESTALT für das Songwriting verantwortlich? Machst du und Der Heizzer das gemeinsam oder ist es eine Gemeinschaftsarbeit?

Thomas:
Die Songs schreiben Der Heizzer und ich zusammen. Das geschieht aber ganz unterschiedlich. So hatte ich, bevor überhaupt irgendein Lied entstanden war, Texte verfasst. Einige habe ich dann noch ein wenig verändert und wir haben sie dann auch so genommen. Das sind im Endeffekt vertonte Gedichte von mir. Es ist aber auch so, dass Der Heizzer mit Songstrukturen oder einem Textfragment ankam, den wir dann auch noch überarbeitet haben. Wir haben viel bei ihm im Kaminzimmer bei einem Glas Rotwein geschrieben und die Songs in Form gebracht. Die Arrangements machen wir dann zusammen mit den anderen Beiden dann zusammen. Das ist uns auch sehr wichtig, denn wir sind nicht nur in einer Band sondern sind auch schon seit Ewigkeiten Freunde. Am Ende muss jeder mit dem Resultat zufrieden sein und somit kann sich jeder einbringen. Sonst wäre es ja keine Bandarbeit und wir legen Wert das die komplette Band involviert ist.

Gisela:
Dann bedanke ich mich bei dir Thomas für dieses Gespräch und wünsche euch noch alles Gute für die Zukunft und hoffentlich bald eine komplette Tour.

HIER geht es zum CD-Review

Webpage: www.lichtgestalt.biz
Facebook: www.facebook.com/Lichtgestaltband

Art des Interviews: Telefon
04/10/15 by Gisela

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