Deine Lakaien: Indicator Tour, 13.02.2011 in der Kufa Krefeld

Deine Lakaien laden zum Konzert, da folge ich natürlich immer wieder gerne. Bereits vergangenen Herbst gab es ja den ersten Teil der "Indicator Tour", wobei selbst den Auftritt in Köln genossen habe, bei der zweiten Runde jetzt in den letzten Wochen gastierte die Band dann unter anderem in der Kufa Krefeld, und auch diese Gelegenheit wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Voller Vorfreude auf einen meiner absoluten Lieblings-Acts machte ich mich also auf den Weg...

Die Anreise selbst gestaltete sich allerdings als etwas stressig. Zunächst gab es da eine Horde Kinder hir im Ort, die meinten trotz Dunkelheit und ohne Licht an ihren Fahrrädern mit Vollgas über eine rote Fußgängerampel rasen zu müssen, als ich gerade abbiegen wollte. Schöne Schrecksekunde, mal gut dass ich noch ein gesundes Herz hab. Kurz darauf, auf der Autobahn, wurde ich dann noch von einem dieser notorischen Drängler genötigt... Man muss dazu sagen, ich bin nun wahrlich kein Schleicher im Auto, beachte das Rechtsfahrgebot und wenn sich die Möglichkeit ergibt, einem schnelleren Verkehrsteilnehmer Platz zu machen, obwohl ich gerade selbst mehrere Fahrzeuge überhole, dann mache ich das wie selbstverständlich. Besagter Freak kam aber schon weitem mit angerast, belästigte andere Verkehrsteilnehmer damit und schloss schließlich zu mir auf... um auch mir mit Lichthupe und dichtem Auffahren klarzumachen, dass er ja der König der Straße sei. Dumm nur, dass ich - um auszuweichen - eine rapide Vollbremsung hätte machen müssen, da die rechte Fahrspur dicht besiedelt war und die Leute dort wesentlich langsamer fuhren als ich. Musste der Vollpfosten halt ne Weile hinter mir bleiben, hehe.

Vic Anselmo

Abenteuer Deine Lakaien-Konzert, wer hätte das gedacht? Nicht, dass ich nicht jedes Konzert der Truppe spannend fände, sonst würde ich wohl kaum immer wieder hinfahren, aber tendentiell gehört die Musik von Alexander und Ernst ja doch eher zu derjenigen, in der man schwelgt, weniger erwartet man mit Adrenalin vollgepumpt zu werden - Diesen Kick habe ich mir also schonmal im Vorfeld geholt.

Trotz der strapaziösen Autofahrt kam ich überpünktlich und noch vor offiziellem Einlass an der Kulturfabrik an. Brav reihte ich mich in die (noch recht kurze) Warteschlange ein, die sich aber bald deutlich verlängerte. Die pöhsen Verantwortlichen haben die Pforten tatsächlich zehn Minuten zu spät geöffnet (schämt euch ;)). Naja und dann hieß es halt warten. Wie schon im Herbst war auch diesmal wieder Vic Anselmo angekündigt, und auch sonst war natürlich klar, dass sich das Programm ziemlich mit dem vom letzten Mal decken würde. Leider gab es allerdings keinen Fotograben, weswegen ich mich gleich an den Gedanken gewöhnte, meine Bilder aus nur einer Perspektive zu machen... Das restliche Publikum dadurch zu stören, dass ich mich von a) nach b) drängte, lag mir fern.

Wie schon beim Herbst-Konzert kam Vic auch dieses Mal wieder alleine auf die Bühne, setzte sich an ihr Keyboard und trällerte los. Wobei ich sagen muss, dass das Kleid in Krefeld deutlich bezaubernder war als jenes in Köln. Ich persönlich genoss den Auftritt (Songs hab ich konkret mal wieder keine erkannt, aber ich bin mir sicher, dass welche von Trapped In A Dream darunter waren), allerdings habe ich auch einige kritische Stimmen gehört. So schön die Musik auch ist, es ist natürlich schwierig Leute zu begeistern, welche diese eben nicht so mögen, und dann auch keine wirkliche Show geboten bekommen. Aber gut, mir hat es gefallen.

Deine Lakaien

Nach einer angenehm kurzen Umbaupause und einem netten Gespräch mit anderen Konzertbesuchern kamen dann auch die Lakaien auf die Bühne. Wie erwartet deckte sich die Setlist sehr mit der vom Herbst, so waren die Opener auch dieses mal On Your Stage Again, Over And Done und Fighting The Green, während denen ich dann auch brav meine Fotos machte bevor ich die Cam dann wegpackte. Im Anschluss gab sich Alexander auch humorvoll irritiert über das Fehlen eines Bühnengrabens und schob es auf den Fakt, dass Deine Lakaien nicht mehr wichtig genug für sowas seien... Eine andere Begründung war laut seiner Aussage womöglich auch, dass an einem Sonntag niemand arbeiten würde, nur Deine Lakaien wären eben gezwungen zu schuften. Mit einem augenzwinkernden "Wer kein Foto hat bekommt auch keines mehr" ging es dann auch weiter. Das restliche Set ähnelte wirklich sehr stark dem vom Köln-Konzi, wobei kleinere Änderungen auszumachen waren und der Fokus subjektiv gesehen auch noch etwas mehr auf den Songs vom Indicator-Album lag... Daher spare ich euch hier eine langweilige Auflistung. Auffällig war insgesamt, dass die Musiker etwas erschöpfter wirkten (was ja auch kein Wunder ist, wenn man schon einen Großteil des Tourabschnitts hinter sich hat und sich auf den folgenden Off-Day freut), aber dennoch alles gegeben und eine grandiose Show abgeliefert haben, was ihnen vom Publikum auch mit tosendem Applaus gedankt wurde. Die Sehnsucht des Publikums nach Love Me To The End wurde jedoch leider auch dieses Mal nicht erfüllt. Manchmal kann Alexander doch ein kleiner Sadist sein. ;)

Bleibt abschließend noch festzuhalten, dass Deine Lakaien eine der wenigen Bands sind, die es schaffen, mich auf ihren Konzerten zu Tränen der Rührung zu verleiten - Alleine das ist schon ganz großes Kino. Dankbar für diesen Abend freue ich mich zudem um so mehr auf die Festival-Saison, denn unter anderem wird die Band auf dem diesjährigen Amphi-Festival ein Gastspiel geben. Das lasse ich mir sicher nicht entgehen!

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Website:
www.deine-lakaien.com

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