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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Nion: Mystik des ewigen Lebens

"Magische Musik-Momente" - Das war unser Tenor, als wir euch vor einigen Tagen Firebird vorstellten, das Debütalbum von Nion. Die Mystic-Metaller aus dem Saarland haben eben etwas an sich, was man bei vielen anderen Bands vermisst: Eigenständigkeit und echte Gefühl für kunstvolle Klänge. Das hat uns natürlich neugierig gemacht, und so fragten wir Nion einfach mal darüber aus, was hinter ihrem Schaffen steckt und wie das alles mit dem Phoenix zusammen hängt...

Otti:
Hallo Nion, erstmal danke, dass ihr euch Zeit für dieses Interview nehmt. Die Geschichte eurer Band ist ja noch relativ jung, wie kam es denn zu der Idee zu Nion, wie habt ihr euch zusammengefunden?

Marzena:
Ende 2004 sind wir, d.h. Siggi und Ich auf die spontane Idee gekommen, etwas musikalisch zusammen zu "basteln". Die wirkliche Umsetzung fand eigentlich erst Anfang des Jahres 2005 statt und war ein reines Studioprojekt. In relativ kurzer Zeit sind ein paar Songs entstanden, mit denen wir uns selbst ziemlich überrascht haben. Es klang irgendwie anders und hatte so viel Spaß gemacht, dass wir beschlossen haben, einige von unseren Werken richtig amtlich zu produzieren, was letztendlich passieren konnte, nachdem unser Schlagzeuger Marc mit seinem Hinzukommen das Projekt vervollständigt hatte. Aus dem Projekt wurde schließlich die Band Nion und die EP Witches Rune erblickte die Welt... Es folgten Konzerte auf verschiedenen Festivals, wo wir auch noch die vielen restlichen Songs präsentiert haben. Es war also nur eine weitere Konsequenz, dass jetzt Firebird folgen würde.


"Man tritt plötzlich aus der Anonymität aus, was für mich oft schon ein etwas gemischtes Gefühl auslöst, da ich eigentlich nicht wirklich exhibitionistisch veranlagt bin"

Otti:
Seit Ende September ist nun besagter erster Longplayer Firebird erhältlich, wie fühlt sich das an? Konntet ihr die Reaktionen auf das Album genießen?

Marzena:
Für mich ist das schon irgendwie "krass". Ich kann nicht einmal sagen, dass ich wirklich jemals gedacht habe eine echte CD auf den Markt zu bringen. Für Siggi und Marc ist das bereits Routine. Ich habe zwar schon lange meine Texte in verschiedenen Sprachen geschrieben und mein Kopf war schon immer voller Musik, aber ich hätte nie gedacht, dass es jemals um die Welt gehen wird. Und jetzt findet man uns in Shops in China oder Japan... echt krass...
Es werden plötzlich meine Gedanken gelesen und meine Stimme gehört von Menschen, die ich nicht kenne, und die bis vor kurzen nicht einmal wussten, dass es so eine Person wie mich gibt... ich kann schon wieder wiederholen... echt krass... Man tritt plötzlich aus der Anonymität aus, was für mich oft schon ein etwas gemischtes Gefühl auslöst, da ich eigentlich nicht wirklich exhibitionistisch veranlagt bin...:-)
Wenn es um die Reaktionen geht, dann wundere ich mich manchmal, wie die Leute es finden. Es sind überwiegend gute Reaktionen, und sehr viele erkennen wirklich die Botschaften, die überall in unserem Werk versteckt sind... Das macht Laune und Freude... Man ist natürlich glücklich, wenn es die Menschen erfreut, aber man wächst eigentlich durch die Kritik, wenn sie berechtigt und taktvoll ist. Das hat mich jetzt wieder auf sehr viele neue Ideen gebracht...

Otti:
Der Phoenix, also der Firebird, wird dabei sowohl als Titel, als auch durch Cover-Art und Titelsong ziemlich in den Mittelpunkt gestellt, was darauf schliessen lässt, dass ihr in dieser mythologischen Figur einen besonderen Zauber seht. Meist wird der "Phoenix aus der Asche" als eine Metapher für Wiedergeburt und Neuanfang gesehen, war das bei euch auch ein entscheidender Aspekt?

Marzena:
Ja, das Symbol des zauberhaftes Vogels wurde nicht durch puren Zufall in den Mittelpunkt gestellt. Danke! Das ist wirklich eine schöne Frage!!!
Dem Phoenix wurde zwar nur ein Song gewidmet, aber er ist eigentlich ein leitendes Symbol für die ganze CD. Der Feuervogel steigt immer wieder aus der Asche und zwar jeden morgen, denn er symbolisiert die Sonne. Die Sonne, die das Leben spendet und zum Wachstum anregt, eine Quelle der Wärme und des Lichts, ist... Eigentlich ein Symbol für das ewige Leben, das sich immer wieder aus sich selbst erneuert. Die Songs sind voll mit magischen Zeichen und Botschaften ausgestattet, aber genau das ist das gemeinsame Leitthema... Das "ewige" Leben eben und zwar nicht nur der Teil, der uns so vertraut ist und allgemein als existent akzeptiert wurde, sondern auch der Teil, der als "nicht beweisbar" gilt. Richtig mystisch halt!:-)

Kutami

Otti:
Ihr bezeichnet euere Musik als "Mystic Metal" und verarbeitet auch viele Fantasy-Elemente in eueren Texten und im Artwork. Welche Bedeutung hat für euch die fantastische Welt jenseits der Realität?

Marzena:
Für mich persönlich steht außer Frage, dass wir nur einen ziemlich kleinen Ausschnitt der Realität zu Gesicht bekommen. Abgesehen davon liebe ich einfach die Zaubergeschichten, Märchen, Legenden und den ganzen Fantasy-Kram. Es ist eine unerschöpfliche Quelle für die Imagination und Kreativität, die ein riesiges Potenzial an künstlerischen Freiheit gewährt.

Siggi:
Ich habe mich immer schon für fantastische Geschichten interessiert, vor allen Dingen mag ich den Bereich der Science-Fiction, aber auch heroic-fantasy findet meine Bewunderung. Die Realität, die uns vertraut ist, wird innerhalb dieses Genres in eine andere Form transferiert, so daß es auch möglich sein kann, einen anderen Blick auf die Wirklichkeit zu bekommen. Das kann dazu beitragen, daß wir Sachverhalte erkennen, deren wir ansonsten gar nicht bewußt wären, weil sie selbstverständlich geworden sind.

Otti:
Ist es denn generell eher euer Anliegen, Metaphern auf die Wirklichkeit zu schreiben, oder wollt ihr den Hörer lieber in andere Sphären entführen und die Sorgen des Alltags einfach mal vergessen lassen?

Marzena:
Ganz spontan würde ich sagen, beides! Oder vielleicht noch besser... Vielleicht gibt es in Wirklichkeit gar keinen Grund sich Sorgen zu machen, vielleicht weil genau die versteckten Botschaften aus den mystischen Welten uns die Hinweise liefern, dass wir irgendwo in unserer technisierten, materialistischen Welt so manche Probleme uns selbst geschaffen haben, die genau darauf fußen, dass wir der Meinung sind, aufgeklärt zu sein. Vielleicht sind wir gar nicht so aufgeklärt? Vielleicht geht durch die trockene Aufklärung das Wichtigste verloren... Das Abenteuer Leben geht dabei "flöten" würde ist sagen...
Ja, das Begeben in andere Sphären hilft vielleicht, den verlorenen Schatz zu finden... sich mal wieder so richtig lebendig und lustvoll zu fühlen... Und mal auch die linke Gehirnsphäre zu betätigen um mal wieder ins Gleichgewicht zu kommen...

Otti:
Sehr auffällig sind auch die orientalischen Anleihen in euren Melodien, gab es hier bestimmte Einflüsse, die euch in eurem Schaffen geprägt haben?

Siggi:
Ich selbst habe mit orientalischer Musik eigentlich nichts zu schaffen; ich komme aus der klassisch/folkloristisch beeinflussten Metal- Richtung europäischer Prägung. Lediglich der Einsatz der harmonischen Molltonleiter oder des "Zigeuner- Molls" geht für unsere europäischen Ohren etwas in diese Richtung, das sind aber keine orientalischen Einflüsse, vielmehr steht man damit in der Tradition der klassischen Komponisten Europas.

Marzena:
Ich liebe orientalische Musik und lasse mich sehr gerne vor ihr verzaubern und ganz bewußt davon anstecken. Es sind Klänge, die aus sehr alten Zeiten überliefert wurden, es sind Klänge die fast sofort in die Märchenwelt einladen... Sie sind voller Geheimnisse und Leidenschaft. Und ich lasse sie sehr gerne in unsere Lieder einfliessen.

Otti:
Auf Firebird zeichnet sich Siggi für alle Girarren verantwortlich, auch für den Bass, und die Keyboards wurden von Zeus Konrad eingespielt. Wie macht ihr das denn live, arbeitet ihr da auch mit Gastmusikern? Und ist es angedacht vielleicht noch weitere feste Mitglieder bei Nion aufzunehmen?

Siggi:
Live haben wir eine feste Besetzung, die wir auch bald bekannt geben werden. Allerdings haben wir noch nicht geplant, einen Keyboarder hinzuzunehmen, da es sehr schwer für einen Menschen ist, diesen Platz bei uns einzunehmen.

Otti:
Spannend finde ich auch, dass ihr gleich bei vier Songs den Engelsteiner Chor (Knabenchor und Kirchenchor) mit in eure Arbeit einbezogen habt, wie kam es denn zu der Kooperation?

Siggi:
Den Kontakt zu diesem Chor haben wir unserem Keyboarder Zeus Konrad zu verdanken, denn ohne ihn wären diese Choraufnahmen nicht möglich gewesen. Leider ist Zeus nicht dazu in der Lage, Fragen hierzu zu beantworten.


"Das Symbol des zauberhaftes Vogels wurde nicht durch puren Zufall in den Mittelpunkt gestellt."

Otti:
Das Jahr neigt sich langam zuende, aktuell ist bei euch sicher das Album sehr präsent. Wie sehen denn eure Pläne für 2011 aus?

Siggi:
Wir werden auf jeden Fall noch im Frühjahr eine Releaseparty mit Konzert für unsere CD stattfinden lassen. Neben einigen weiteren geplanten Konzerten werden wir uns auch an die Arbeit für die nächste CD machen.

Marzena:
O ja, die neue Songs brennen mir schon nicht nur auf der Zunge...:-)

Otti:
Und was wäre für euch momentan das tollste Weihnachtsgeschenk?

Marzena:
Hmmm, eine schwierige Frage, weil die besten Dinge ergeben sich gerade dann, wenn man nicht versucht zu wünschen, sondern einfach tut... aber ansonsten... Weltfrieden!

Siggi:
Weltherrschaft, was sonst?

Im Namen der ganzen Band bedanken wir uns bei Dir für die vielen interessanten Fragen und wünschen Dir und den Lesern alles Gute, schöne Feiertage & ein Heavy New Year.

www.nionmetal.de

Art des Interviews: Email
11/21/10 by Otti

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