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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Placenta: Moderne Großstadtmärchen

Aus der Hauptstadt weht ein frischer Wind - Placenta genannt! Mit erfrischend andersartigem Metal rocken die fünf Berline die Hütte, und wandern dabei auf dem schmalen Grat zwischen Genie und Wahnsinn. Jüngstes Ergebnis ihres Schaffens ist die EP Brutalis, ein neuerlicher Beweis für die Vielseitigkeit dieser Band.
Es wurde Zeit, Placenta einfach mal auszufragen, den schliesslich steckt hier mehr hinter der Musik.

Otti:
Hallo Jungs, erstmal danke, dass ihr euch diesem Interview stellt. Erstmal wüsste ich aber zu gerne, was Honigmelonen mit Death Metal zu tun haben?

Placenta:
Der Begriff HONIC MELONIC DEATH METAL ist eine Wortschöpfung, die aus Langeweile entstanden ist. Es ist unsere Interpretation von melodischem Death Metal.

Otti:
Ihr habt vor einigen Wochen eure neue EP Brutalis rausgehauen, euer letztes Album Fixed Pattern Action ist ja nun schon ein Dreivierteljahr alt. Dürfen wir die EP als Appetithäppchen für einen hoffentlich bald kommenden neuen Longplayer sehen?

Placenta:
Die EP ist weniger ein Vorgeschmack, als eine kurze Momentaufnahme mit klarem Konzept. Die Songs entstanden in dem Zeitraum, als Fixed Pattern Action gerade rauskam, für uns allerdings schon wieder "alt" war. Wir wollten möglichst schnell nachlegen und zeigen was wir draufhaben.
Ein neues Album ist für 2011 bereits geplant. Dieses wird, nachdem wir mit Brutalis unsere musikalische Härte ausgereizt haben, wieder etwas softer ausfallen.


"Die Musik hat immer erst die Aufgabe den Hörer anzufixen, um später die Botschaft hinter dem Krach offenbaren zu können."

Otti:
Insgesamt habt ihr ja noch nicht so viele Releases gehabt, daher ist es sicher noch ein besonderes Gefühl eine neue Scheibe in der Hand zu halten. Wie fühlt ihr euch jetzt, und wie waren die Reaktionen des Publikums und der Presse auf Brutalis?

Placenta:
Es ist immer was besonderes, eine fertige neue Scheibe in den Händen zu halten. Wir sind das erste Mal richtig zufrieden mit dem Ergebnis. Die Reaktionen waren durchweg sehr gut.

Otti:
Was mir bei euch aufgefallen ist, hinter knüppelharter Musik stecken sehr intelligente Texte, die Ernsthaftigkeit gekonnt mit Humor und Ironie paaren und so zum Nachdenken anregen. Allerdings ist es Stilbedingt natürlich schwierig, die Lyrics auch zu verstehen. Birgt das nicht die Gefahr, dass dem Hörer wichtige Elemente eures Schaffens entgehen?

Placenta:
Das ist natürlich bei Death Metal immer ein Problem. Wer sich allerdings ernsthaft für die Texte interessiert, kann sie sich runterladen und durchlesen. Die Musik hat immer erst die Aufgabe den Hörer anzufixen, um später die Botschaft hinter dem Krach offenbaren zu können.

Dartfieber

Otti:
In Trendcutter zerpflückt ihr so zum Beispiel all jene Menschen, die ständig neuen Modewellen hinterherlaufen - auch Mitläufer genannt. Ist es nicht aber auch so, dass viele Leute auf ihrem Weg zur Selbstfindung eben diese Sprunghaftigkeit durchleben, bevor sie dann letztlich eine "Heimat-Szene" oder ähnliches zu finden?

Placenta:
Der Song richtet sich eher gegen jene, die stilistisch einem Trend folgen und als oberflächliche Selbstdarsteller die Szene bereichern. Wir wussten ziemlich früh wo wir hinwollten und sind uns selbst treu geblieben.

Otti:
Auffällig ist auch, dass ihr gerne Filmfiguren als Grundlage für Songtexte nehmt, die dann aber kritische Themen ansprechen, welche mit den genutzten Metaphern nur indirekt zu tun haben. Brute Willis und Optimus Prime sind hier gute Beispiele - Sind es hier tatsächlich die Vorlagen, die euch inspirieren, oder steht erst die Grundidee zu einem bestimmten Text und sucht ihr dann nach passenden Formulierungen?

Placenta:
Das variiert. Oft gibt es eine bestimmte Thematik, die wir in einem Text verarbeiten wollen, der der Unterhaltung wegen mit einer bekannten Figur bereichert wird. Manchmal gibt es einfach die Idee zu nem coolen Songtitel, der später einen passenden Text findet. Inhaltlich sind die Songs auf Brutalis moderne Großstadtmärchen. Wir wollten diesmal den inhaltlichen Schwerpunkt eher auf Unterhaltung, als auf Belehrung setzen.

Otti:
Generell interessiert mich auch, wie ihr an eure Songs heran geht. Lasst ihr euch von tagesaktuellen Themen zu neuem Material animieren? Und wie darf man sich eine neue Songschöpfung bei euch vorstellen?

Placenta:
Die Inhalte unserer Songs stammen durchweg aus verschiedensten Gedanken, die uns tagtäglich beschäftigen. Es geht dabei oft um die Musikszene, Werte und Selbstdefinition.
Die Songs schreibt hauptsächlich Drummer Tobi. Im Proberaum werden die Stücke vollendet.
Die Texte kommen meistens später von Frontmann Sven und Tobi.

Otti:
Bei meinem letzten Besuch in der Hauptstadt ist mir erneut aufgefallen, welche faszinierende Ausstrahlung Berlin für einen Nicht-Einheimischen bergen kann. Ihr als Berliner habt dazu sicher einen anderen Bezug - wie seht ihr die Stadt, besonders was die Musikszene heute und ihre Geschichte angeht?

Placenta:
Die Berliner Musikszene ist in ihrer Größe und Vielfalt in Deutschland einzigartig. Leider herrscht auch ein absoluter quantitiver Overkill, wodurch es schwer ist aus der Masse hervorzustechen. Des weiteren wird die Szene von Trendreitern überschwemmt, die sofort alles aus den Staaten adaptieren und als den neuen heißen Scheiß darstellen.

Otti:
Wenn ihr euch ganz frei eine Gastsängerin wünschen dürftet, die mit Sven ein Duett anstimmt: Wäre das, und was wäre der Grund für diese Wahl?

Placenta:
Um unseren gewohnten stilistischen Rahmen nicht zu sprengen würde ich sagen Candace Kucsulain von Walls of Jericho. Sie ist eine absolute Rampensau und eine Kooperation der beiden wäre wahrscheinlich unglaublich energiegeladen.

Otti:
Mit Noizgate Records habt ihr ja nun ein Label gefunden welches euch tatkräftig unterstützt, während ihr zuvor vor allem in Eigenregie gearbeitet habt. Wie wichtig ist für euch dieser Support, und wie würdet ihr die Entwicklung eurer Band bisher selbst beschreiben?

Placenta:
Der Label-Deal mit Noizgate Records war enorm wichtig um überhaupt mit einem offiziellen Release auf der professionellen Bildfläche zu erscheinen. Vorher war alles sehr Underground und lokal begrenzt. Das Label steht in seiner Entwicklung noch relativ am Anfang und wir wissen aufgrund unserer über 10- jährigen Entwicklung bereits sehr genau was wir wollen. Wir können delhalb unsere Bedürfnisse sehr konkret äußern und so helfen, den Support zu optimieren.
Nächstes Ziel ist es PLACENTA und NOIZGATE in Deutschland zu etablieren.

Otti:
Ich habe gesehen, ihr habt auf jeden Fall noch einige Gigs in diesem Jahr vor euch. Was sind denn sonst eure Pläne für die nächste Zeit?

Placenta:
Wir wollen mit den Brutalis- Songs die Republik beackern und sind nebenbei bereits dabei neues Material für ein Album zu schreiben. Das wird allerdings erst 2011 was werden.

Otti:
Und zu guter Letzt würde ich euch noch bitten zu erklären, was Placenta nicht ist und welche Personengruppen euch und eure Musik besser meiden sollten.

Placenta:
PLACENTA ist keine Gore-Grind Band;)
Uns sollte grundsätzlich niemand meiden. Diese Erfahrung soll und darf jeder gerne machen;)

Danke und Grüße aus der Hauptstadt!

www.placentametal.de

Art des Interviews: Email
08/02/10 by Otti

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