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Interview (Musik)Blättern: Vorheriger Artikel | Nächster Artikel

Projekt Ortsschild

Aufmerksam geworden bin ich auf Projekt Ortsschild durch niemanden anderen als Honey von "Wele: Erdball". Bei einem meiner ersten Besuche im Raumgleiter spielte er die Werke vom "Projekt" rauf und runter. Ich war sofort Feuer und Flamme, habe Oliver kontaktiert und ihn in die Band- und Musikdatenbanken von Nightshade integriert.
Olivers positives Auftreten, seine Freue daran, daß sichjemand für seine Musik interessiert und natürlich seine in meinen Ohren wohlklingenden Werke waren alles Gründe, ihn zu einem kleinen Interview. aufzufordern. Nun, ca anderthalb Monate, und viele Mails später, liegt das Ergebnis vor, und Ihr als Nightshade-Leser seid die ersten, die Einblick in die Gedankenwelt von Projekt Ortsschild erhalten.

Otti:
Hallo Oliver, erstmal Danke dafür, dass Du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Projekt Ortsschild ist der Name deines ungewöhnlichen Musikprojektes, jetzt ist natürlich die erste Frage, wie kam es zu diesem Konzept, und welche Bedeutung hat der Name?

Oliver:
Die Tatsache, andere Welten und Zeiten kennen zu lernen, schreit förmlich danach, bzw. wäre nicht möglich ohne Grenzen zu überschreiten und wie uns allen bekannt ist, passiert dies in den einfachsten Fällen, in dem man etwas passiert... ein Ortsschild. Das Ortsschild steht für eine vereinfachte, sinnbildliche Form des Reisens, das der Hörer dennoch nicht auf irdisches Reisen allein beziehen sollte.
Hinzu kommt, meine musikalische Weiterentwicklung, die für mich selbst eine Grenze und Neuland bedeutete und ich selbst nicht wusste, ob ich es schaffen könnte, mich in dieser "Welt" zurecht zu finden, von daher war es ein Projekt, ein Versuch, so kann ich mich auch am besten selbst daran erinnern wie alles begonnen hat.


"Glück in Lieder zu packen ist nicht meine Art, Glück erlebt man."

Otti:
Du sprichst von musikalischer Weiterentwicklung, was heißt, daß Projekt Ortsschild nicht dein erstes Musikwerk ist. Wie sah denn dein musikalischer Werdegang bis dahin aus?

Oliver:
Angefangen hat es, als ich ca. 17 war, und unserer dörflichen Straight Edge Jugend angehörte, was ich im Nachhinein fast schon bereue, das einzige Überbleibsel dessen ist, dass ich heute immer noch vegetarisch lebe.
Wie dem auch sei, ich gründete mit zwei Gleichgesinnten die Straight Edge Hardcore Band "Annunciation of Truth" die es vielleicht wenn es hoch kommt zwei Monate gab und das ist gut so.
Nach ca. 4 Jahren begann ich mit einem damaligen Arbeitskollegen ein kleines Wohnzimmerprojekt, Akustikgitarre und Gesang, eine melancholische Mischung aus New Model Army und Nick Cave. Irgendwann verlief sich das Ganze im Sand.
In direktem Anschluss führte ich dies mit einem Freund unter dem Namen "NeverSober" weiter und im Laufe der Zeit änderte sich der Style von selbst, alles klang wie eine akustische Version einer Hamburger Schule Band.
Danach folgte der Versuch, alles etwas rockiger zu gestalten, E-Gitarre und Schlagzeug musste her, ab dann hießen wir "The Skellingtons", erfahrungsgemäß endete auch dies nach nicht all zu langer Zeit.
Das war so ziemlich meine musikalische Vorgeschichte.

Otti:
Dazu würde mich noch aus persönlichen Gründen interessieren, warum hast Du das Straight Edge-Dasein aufgegeben? Und wann?

Oliver:
Also aufgegeben hab ich das Ganze nach ca. 2 Jahren, da war ich 19. Ich konnte mich mit den ganzen seltsamen Regeln nicht anfreunden, ich meine was soll´s, ob ich trinke oder rauche? Macht mich das zu einem besseren Menschen? Nein!
Es war so eine dumme Gruppensache, machen wir das mal und ach keine Ahnung?! Ich meine, ein Bier schmeckt nun mal echt gut.
Das was mir aus dieser Zeit wichtig war, habe ich beibehalten, und das ist nun mal, dass ich vegetarisch lebe und darauf bin ich auch stolz, aber alles Andere ist einfach nur dummer Kram, um sich von der Masse der "normalen" Jugend abzuheben. Einfach nur Quatsch, aber solch einen Quatsch muss man glaube ich einfach mal gemacht haben, um zu merken, dass es besser ist eine eigene Meinung zu haben.

American Footballshop de Otti:
Die Musik ist sehr minimal angelegt, erinnert an Bands wie "Kraftwerk" oder auch "Welle: Erdball". Welches Equipment benutzt Du, und welche Künstler haben dich in deinem Schaffen beeinflusst?

Oliver:
Zuerst einmal vielen Dank für deinen Vergleich, da hast du einen Volltreffer gelandet. Ich denke in den meisten Fällen waren es "Welle:Erdball" die mich schon seit Jahren sehr beeinflusst haben, und die Vorliebe von Dingen, mit denen ich groß geworden bin, die digitalen Klänge eines C64, Atari 800, Atari ST oder Amstrad CPC 464, alten Science Fiction-Filmen und natürlich die Musik dieser Zeit.
Ich kann kaum behaupten, dass die 80er Jahre für mich eine Zeit waren, in der ich bewusst Musik gehört habe, da die 80er Jahre für mich mit zwölf Jahren beendet waren. Aber früher wie heute verbinde ich mit dieser Musik ein mystisches Gefühl, welches ich versuche in meiner Musik weiter leben zu lassen, und versuche, durch meine Texte offensichtlicher dazustellen. Meiner Meinung nach, ist elektronisch-minimale Musik die beste Art dafür, sich textlich so auszudrücken, wie ich es tue.
Momentan bin ich noch sehr spärlich ausgerüstet und vielleicht ist das auch gerade gut so. In den meisten Fällen bietet mir mein PC mit Rebirth RB-338 2.0 (ein wirklich tolles Programm) die Grundlage meiner Lieder, hinzu kommt ein C64er, den ich bis jetzt leider sehr wenig verwendet habe, ein Vocal-Effektgerät und eine sehr alte Korg Elektroheimorgel. Momentan bin ich dennoch dabei mich etwas weiter zu entwickeln, daher werden wohl diverse Gerätschaften mit der Zeit hinzukommen.

Otti:
Diese Verbundenheit mit den 80ern merkt man ja auch an dem, wie ich finde sehr gelungenen, Joy Division-Coversong. Aber seitdem sind einige Jahre ins Land gezogen, was waren allgemein die entscheidensten Momente und Erlebnisse in deinem Leben?

Oliver:
Vielen Dank, ich hatte wirklich Zweifel was dieses Lied betrifft, weil es eben schon so oft gecovert wurde und tja es war halt Joy Division, und ich hatte wirklich Angst, dieses Lied zu versauen.
Ja, da hast du Recht, es sind einige Jahre ins Land gezogen, aber ich muss wirklich gestehen, dass ich ein Mensch bin, der gerne zurückdenkt und auch gerne mal seinen alten Schulweg abgeht, um das Gefühl dieser Zeit ein wenig wieder zu bekommen, genauso wie meine Leidenschaft, alte M.A.S.K und Transformers-Figuren zu sammeln.
Eine schöne Zeit.
Schlüsselmomente in meinem Leben hatte ich wohl, wie jeder andere "normale" Mensch, auch, Höhen und Tiefen wie man sie halt kennt. Ich denke es ist ein Gesamtkonzept von vielen kleinen Dingen, die einen zu dem machen, was man heute ist, bzw. was man heute denkt, glaubt, fühlt und tut.

Otti:
Über nahezu sämtlichen Projekt Ortsschild-Songs hängt eine schwer zu beschreibende Melancholie. Von mir selbst weiß ich, daß ich meine seelischen Schmerzen und Depressionen am Besten im Schreiben von Gedichten ablassen kann. Liege ich recht in der Annahme, daß das Projekt Ortsschild auch eine Art Ventil für deine Seele darstellt?

Oliver:
Ein Ventil war Musik für mich schon immer. Glück in Lieder zu packen ist nicht meine Art, Glück erlebt man, der Eine mehr, der Andere weniger, dafür brauch man aber nicht unbedingt Musik. Ist es nicht fast schon ein Wohlgefühl, nach einem schlechten und traurigen Erlebnis, Musik einzuschalten, in der alles noch schlimmer ist, die dich als Hörer in ein noch tieferes Loch zieht, als du es eh schon bist? Hinzu kommt die Entwicklung unserer Rasse, viele meiner Texte sind realistisch betrachtet übertrieben, aber wir sind auf dem besten Weg uns selbst zu zerstören, merkt das denn keiner? Wir machen uns viel zu wenig Gedanken.

Otti:
Ein konkreter Fall eines solchen Textes ist zum Beispiel "Meine Herren", welches als eine der vielen möglichen Katastrophen, die der Mensch sich selbst zuzuschreiben hat, einen Rücksturz des ganzen um die Erde kreisenden Weltraummülls versinnbildlicht. Nun hat gerade dieser Weltraumschrott erst kürzlich die Landung der Raumfähre "Atlanta" gefährdet. Was geht in dir vor, wenn deine bis dato eher visionären Texte auf einmal Teil der Realität werden?

Oliver:
Ich kann es dir nicht genau sagen, es waren gemischte Gefühle, das ging von schockiert bis bestätigt.
Ich hoffe nur, dass aus mir kein kleiner Jules Verne wird, und wenn dem so sei, möchte ich es bitte nicht miterleben, wenn ich da so an "Kranker Geist" denke. hehe

Otti:
Wenn ich mir eben "Kranker Geist" anhöre, dann spüre ich darin auch die Zerissenheit eines Menschen, der auf der einen Seite, wie Du sagst, seinen Weg in dieser Welt sucht, aber Schwierigkeiten hat, seine Gedanken und sein Innerstes mit dieser Welt nur schwerlich in Einklang bringen kann. Wie siehst Du "unsere" Welt, und wie siehst Du deine Position darin?

Oliver:
Ich versuche etwas zu bewirken, ein letzter Versuch die Menschheit wach zu rütteln, durch kranke Vorstellungen, wie die Zukunft aussehen, bzw. enden kann.
"Kranker Geist" ist ein Ergebnis eines Denkvorgangs, den ich hatte, nachdem ich einen Fernsehbericht über einen Online-Lebensmittelmarkt gesehen hatte. Wird uns nicht durch die Medien nahe gelegt, dass wir sportlich sein sollen, nicht rauchen sollen, keinen Alkohol trinken sollen und keine fettigen Speisen essen sollen? Super, und zur gleichen Zeit wird uns auf einem anderen Sender verkündet, dass man in naher Zukunft noch nicht einmal mehr das Haus verlassen muss, um sich das alles zu besorgen. Wir machen uns durch die uns angebotenen Mittel immer fetter, fauler und kränker. Es ist nicht zu glauben, wie bequem unsere Gesellschaft geworden ist.
Das Zusammenspiel unserer persönlichen Bequemlichkeit, und dem stetigen Forschen nach noch mehr Erleichterung, wird uns in noch gar nicht so weit entfernter Zukunft bitter aufstoßen.

Otti:
"Die große neue Welt" persifliert ein wenig die Schöpfungsgeschichte, wenn ich das richtig deute. Denkst Du, daß Religion und Glaube wichtige Elemente des menschlichen Daseins sind, oder würdest Du diese Dinge lieber aus den Köpfen der Menschen verbannen?

Oliver:
Ja genau dieses Thema versuche ich in "Die große neue Welt" anzusprechen. Ich meine, hey, so abwegig ist diese Art der Schöpfungsgeschichte doch gar nicht. Wenn man bedenkt, was alleine die katholische Kirsche in ihren riesigen Bibliotheken vor uns versteckt, wer sagt, dass es nicht so war, wie ich es mir ausgedacht habe!? hehe
Ich meine diese Theorie würde zumindest erklären, dass wir die einzigen Kreaturen dieses Planeten sind, die diesen so schamlos ausbeuten und vernichten. Wir passen nun mal nicht wirklich in das Naturkonzept der Erde.

Ich glaube wir kennen nur die Spitze des Eisbergs. Was die Kirche im Namen Gottes schon alles verbrochen hat, werden wir nie erfahren. Es ist mir ein Rätsel, dass fast alle Kriege religiösen Ursprungs sind und waren. Kann man nicht den Glauben Einzelner akzeptieren?

An etwas zu glauben, denke ich, erleichtert das Leben vieler. Ich glaube auch irgendwie an Gott, aber nicht in dieser Form, wie sie uns die Kirche versucht in die Köpfe zu hämmern. Ich glaube an eine Kraft die alles ausgelöst hat, wie das Anstoßen einer Murmel in einer Murmelbahn, aber alles andere was folgt, kann diese Kraft nicht mehr beeinflussen.
Gott ist aber auch eine Gute Ausrede. Unsere Unwissenheit vor dem, was wir niemals begreifen werden, unser Dasein zu erklären. Es ist mir so ziemlich egal, an was die Menschen glauben, die Hauptsache ist aber, dass überhaupt noch an etwas geglaubt wird, weil die Anzahl derer, die blind und dumm, ohne einen Gedanken an irgendetwas durch die Gegend laufen, ist Angst einflößender, als ein bekennender Christ.

Otti:
Anders sieht es natürlich auch aus, wenn Religion zu Fanatismus wird. Was geht in dir vor, wenn Du heutzutage in den Medien die Berichte von islamistischem Terror, aber auch von nahezu kreuzzugartigen Kriegen wie denen des Herrn Bush wahrnimmst?

Oliver:
Glauben ist OK, nur muss man unterscheiden. Massenwahn und Ölgeilheit unter dem Deckmantel des Weltverbesserers. Diese Konflikte sind einfach nur eine Bestätigung dafür, dass kein eigener Wille besteht, sondern nur Dummheit und Hysterie durch einen „schlauen" Redner. Klar geht es wieder um Religion, man hat ja sonst nichts über was man sich aufregen kann. Ich zitiere Slime: „ Religion hat Millionen von Menschen getötet...." der Rest sollte bekannt sein, genau so wie diese unsere Zukunft. Ich hoffe, dass die Zahl der Freidenker zunimmt, aber glauben tue ich es nicht.

Otti:
Mal allgemein zum Projekt Ortsschild. Hast Du vor, das ganze eventuell noch zu professionalisieren, vielleicht mit anderen Musikern erweitern, und Liveauftritte oder Tonträger anzustreben?

Oliver:
Ich denke es wird wohl dabei bleiben, dass ich es alleine mache. Ich schließe nicht aus, dass ich mir für einzelne Lieder Unterstützung durch andere Instrumente nehme, die ich selbst nicht spielen kann, aber mehr nicht.
Professioneller wird es auf jeden Fall werden, momentan bin ich dabei, eher weniger neue Lieder zu machen, obwohl es schon neue gibt... Ich hab mich dran gemacht, alle Lieder etwas zu überarbeiten und mehr auf einen Auftritt hinzuarbeiten, weil es mich wirklich sehr reizen würde, vor Publikum zu spielen.
Es wird auf jeden Fall dazu kommen, dass ich eine CD aufnehme, ich lasse aber alles mehr oder weniger auf mich zukommen, und ich denke es wird. Schritt für Schritt, aber am wichtigsten ist mir nach der Überarbeitung meiner Lieder, erst mal wirklich vor Publikum zu spielen.
Höchstwahrscheinlich wird es dieses Jahr zu einem Live-Testlauf vor einer kleinen Ausgewählten Gesellschaft kommen, auf den ich mich wirklich schon sehr freue.

Otti:
Ich stelle es mir jedoch auch sehr schwer, als Solokünstler so etwas wie eine ansprechende Bühnenshow zu präsentieren. Hast Du dazu schon Ideen? Und wenn ja, willst Du uns vielleicht etwas dazu verraten oder zumindest andeuten?

Oliver:
Klar ist es nicht einfach, aber ich habe da schon einige Ideen, aber verraten wird noch nichts. Wenn ich dieses kleine Konzert gebe, wird sicherlich auch Bildmaterial entstehen, und das kann man sich dann auf der Ortsschild-Homepage ansehen. hehe

Otti:
In der Künstlerinfo, die Du für Nightshade verfasst hast, sprichst Du vom "roten Faden des Science Fiction". Das impliziert für mich, daß Du eine Verbindung zwischen allen Science Fiction-Werken der Menschheit siehst, eine Art prophezeiende Realität die das Fiktionale verbindet. Sehe ich das richtig, und wie würdest du diesen Faden genauer beschreiben?

Oliver:
Ja, nennen wir es mal so. Da haust du schon in die richtige Kerbe, nehmen wir einige Science Fiction-Werke und betrachten sie rein fiktiv als Sage. Bekanntlich stimmen einige Teile einer Sage mit Geschehenem überein, wieso sollte es denn nicht auch umgekehrt funktionieren?
Ich dichte wie bei einer Sage einige Dinge hinzu und schon hat man etwas neues, etwas fantastisches. Es ist wirklich sehr schwer das zu erklären, was da in meinem Kopf vorgeht, wirklich wichtig ist mir eben diese Tragik, die ich versuche in meine Lieder zu packen. Die Parodie über höchst technologisches Wissen zu verfügen und dann dennoch zu scheitern. Bestes Beispiel dafür, warum stürzen heute immer noch Flugzeuge durch technisches Versagen ab? Das ist es, wir haben das eine noch nicht bis zur Perfektion entwickelt, da wollen wir schon in das Weltall. Ist doch klar dass so etwas zum scheitern verurteilt ist.

Otti:
Aber ist es nicht dieser begierige, wenn auch manchmal überhebliche, Forscherdrang, der die Menschheit überhaupt soweit gebracht hat? Ich meine, wenn der Mensch keine Visionen hätte, und da auch Rückschläge in Kauf nähme, dann wären wir heute nicht wo wir sind. Die Gebrüder Wright sind auch Anfangs einfach nur abgestürzt, und heute haben wir einen regen Luftverkehr.

Oliver:
Da hast du natürlich Recht, aber wieso kann man denn nicht etwas beenden und dann erst etwas Neues anfangen?! Klar ist es das Streben nach Fortschritt, was unsere Wissenschaft antreibt, aber jeder kleine Fehler kostet unschuldiges Menschenleben. Mir kommt es so vor, als wären einfach nur der finanzielle Nutzen und der Termindruck, die auf die Wissenschaft Einfluss nehmen, der ausschlaggebende Punkt, und nicht die Sicherheit bzw. die Perfektion. Es ist ein Teufelskreis. Ich möchte die Wissenschaftler nicht schlecht machen, aber geben wir es mal zu, in unserer Technik ist doch der Wurm drin, egal was man auch als Beispiel nimmt, nichts ist perfekt.
Alles muss billig sein, alles muss schneller gehen, aber auf wessen Kosten? Auf die Kosten derer, die keine Ahnung haben. Ich bin damit groß geworden, dass Dinge die kaputt sind, repariert werden. Aber dieses Denken gibt es nur noch in den wenigsten Fällen, im Normalfall wird einfach Ersatz gekauft, der auch nicht länger hält. Das Technikdenken hat sich so entwickelt, dass man damit rechnen muss, sich denselben Gegenstand nach gewisser Zeit wieder kaufen zu müssen. Wir haben wirklich viel der Wissenschaft zu verdanken, das kann ich nicht bestreiten, aber wie schon gesagt es könnte alles ausgereifter sein.

Otti:
Die folgende Frage habe ich kürzlich in einem Interview auch schon Honey von "Welle: Erdball" gestellt. Wegen der thematischen Nähe und Verbundenheit frage ich auch dich: Welches sind die drei wichtigsten Persönlichkeiten der Historie, und warum?

Oliver:
Oh ha!
Zuerst einmal Martin Luther King, jr., weil er sich a) für die Menschenrechte eingesetzt hat, und b) nicht aufgehört hat zu kämpfen, trotz mehrerer Angriffen gegen ihn.
Neil Armstrong, wegen seines Mutes, bzw. seiner Blauäugigkeit, das zu tun, was er nun eben auch getan hat.
Und zu guter letzt Charles Bukowski, meiner Meinung nach einer der besten Schriftsteller, er hat die Welt so gesehen hat wie sie nun mal ist.


"Alles muss billig sein, alles muss schneller gehen, aber auf wessen Kosten? Auf die Kosten derer, die keine Ahnung haben."

Otti:
Kommen wir mal zum Menschen Oliver Listner. Wie lebst Du so, und wie verbindest Du dein Privatleben mit deinem musikalischen Schaffen? Und welche Menschen haben dich besonders inspiriert und unterstützt bisher?

Oliver:
Wie lebe ich? Ich lebe zuerst einmal mit meiner Freundin und deren jüngerem Bruder in einem Haus zusammen. Meine Freundin und ich in einer Wohnung, und ihr Bruder in einer eigenen Wohnung. Privatleben und Musik liegen so eng beisammen, dass es schon fast Eins ist, ich habe alles was ich brauche in unserer Wohnung untergebracht und lege los, wenn ich Zeit habe. Nach der Arbeit, nachts, nachdem ich aus war... Musik ist stetig und ständig mein Begleiter, manchmal sogar zum Leidwesen anderer. hehe
Inspiriert haben mich sehr viele Musiker der verschiedensten Musikbereiche. Vor allem aber "Welle: Erdball" und das schon seit vielen Jahren. Und da wären wir auch schon bei dem Unterstützen-Thema. Ein riesengroßes Dankeschön geht an Honey, der meine Musik publik gemacht hat, und mir "Welle: Erdball"-Unterstützung angeboten hat, die ich gerne annehme.
Dann geht ein riesengroßes Danke an meine Freundin Bille (www.schikkung.de) , die diese ganzen tollen Fotos von mir gemacht hat, und mich ansonsten auch so gut es geht unterstützt. An meinen Vater, der mir mit seinem technischen Wissen mit Rat und Tat zur Seite stand und steht, Kathrin (www.ponyklau.de) und Tini, meine ersten beiden Fans; all die Leute, die an mich geglaubt haben, und selbstverständlich dir Otti, dass du mich in deine Musikdatenbank aufgenommen hast und dir diese riesen Mühe machst, dieses Interview zu führen, was mir wirklich sehr viel Spaß macht.

Otti:
Das klingt ja schon fast nach einem guten Schlußwort. Und so kommen wir, so leid es mir tut, auch so langsam zum Ende dieses Interviews. Als letztes die Frage: Welcher Ortsname steht auf dem Ortsschild deines Lebens? Und am Ortsausgang, welcher Ort ist dort als nächstes angekündigt?

Oliver:
Ich hätte auch noch ewig so weiter machen können, das Interview hat mir ne Menge Spaß gemacht und ich hoffe wir wiederholen das mal.
Mhhh... also das ist echt eine sehr schwere Frage, ich sag mal auf dem Ortseingangsschild meines Lebens, sollte stehen „Mach mal!" und am Ortsausgangsschild soll stehen: „War gar nicht mal so schlecht."
Was kommen wird, da lass ich mich überraschen, wenn du mit nichts rechnest, bist du nicht enttäuscht, aber vielleicht angenehm überrascht. hehe

Art des Interviews: Email
10/22/06 by Otti
Projekt Ortsschild in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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