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Saltatio Mortis: Das schwarze Einmaleins

Nirgendwo auf der Welt ist die mittelalterliche Szene so stark ausgeprägt wie in Deutschland und dennoch gibt es wenige so extrem erfolgreiche Bands wie Saltatio Mortis. Ich muss hier wahrscheinlich nicht viel zu den Karlsruher Jungs sagen, da bestimmt jeder diesen Namen schon einmal vernommen hat, denn an so viel Erfolg kommt man schwerlich vorbei. Zwei Jahre nach dem letzten Rocker Sturm aufs Paradies kommt nun das neue Album Das schwarze Einmaleins auf den Markt und man darf nach der bereits erschienenden Single Wachstum über alles aufgeregt und gespannt über das neue Werk der Combo staunen.

Während der Opener Früher war alles anders schön folkig an den Start geht, wird hier ein sehr modernes Thema aufgegriffen und bildet einen starken ersten Eindruck der Platte. Direkt danach der bombastische Wachstum über alles, der mit harten Gitarren und dennoch dem mittelalterlichen Aspekt treu bleibenden Dudelsäcken ordentlich reinhaut. Darüber die Verballhornung unserer Nationalhymne und wir haben zwei politische Songs, die man aber nicht ganz so ernst nehmen sollte. Toller Anfang und man merkt, dass Saltatio Mortis auf einem wirklich höhepünktlichen Status angelangt sind. Mit Krieg kennt keine Sieger wird es dann zunächst etwas ruhiger, sackt aber nicht ab sondern knallt instrumental zunehmend rein und fasst ein zwar schon oft gehörtes Thema auf, ohne dabei bereits abgegraste Problematiken nochmal aufzuwärmen sondern in eigenem Stil anzuprangern. Wirklich ergreifend und voller Emotionen. Mit Der Kuss geht es dann wieder zusehend mittelalterlich weiter, auch wenn die Gitarren hier eine ordentliche Portion Rock mit einbringen. Treibend und tanzbar kann man von diesem coolen Song gar nicht genug bekommen! Aber das sollte es natürlich noch nicht gewesen sein. Mit englischen Texten und folkigen Dudelsäcken gibt´s nun My Bonnie Mary auf die Ohren. Robert Burns ist der Grundsteinleger für diesen Song, aber von Cover keine Spur sondern ein stilistisch sicherer Track. Und was darf auf einer solchen Platte auf keine Fall fehlen? Eine Ballade, ist doch klar. Der Sandmann ist natürlich lyrisch romantisch aber leider leider auch recht kitschig. Da muss man schon ein Faible für haben. Musikalisch natürlich sehr schön arrangiert und der Refrain ist melodiös und bombastisch aber vielleicht ein wenig zuviel gewollt. Der kindliche Gesang am Ende setzt dem Ganzen dann noch die Krone auf. Kann gefallen, ich würde aber eher weiterschalten, da Das schwarze Einmaleins viel mehr zu bieten hat.

Und das kristallisiert sich schnell im nächsten Satans Fall heraus. Ein absolutes Highlight neben den schon geilen gehörten Songs. Treibt voran und lässt mitwippen und mittanzen. So auch der folgende Idol. Knallt ordentlich hart rein und die abgesetzten Gitarren bringen ein ganz besonderes Flair in diesen Song. Mit stimmgewaltigen Vocals weiß Frontman Alea mal wieder ganz genau, was er fabriziert und bringt das harte Licht zurück in jedes mittelalterliche Herz. Aber damit nicht genug. IX, der zufällig auch der neunte Track auf dem Silberling ist tritt genau in die Fußstapfen des Vorgängers und rockt sich mit schwarzer Magie durch den Gehörgang. Geiles Teil, das man definitiv nicht nur einmal hören wird. Mit Galgenballade gibt es dann eine kurze Verschnaufpause. Recht episch erklingen die gesprochenen Vocals und paaren ich dann mit orientalisch angelegten musikalischen Arrangements. So darf eine Ballade gerne klingen. Keine Spur von Kitsch sondern eine ordentliche Portion SaMo wird hier geliefert. Melodiös dürfen die Hüften leicht im Takt geschwungen werden. Um ein wenig an den Namen der Platte anzuknüpfen, geht es dann weiterhin orientalisch auf die nächte Base mit Abrakadabra. Mystisch und fast atonal erklingt dieser Songs düster durch die Boxen und wirkt bedrohlich und dennoch sehr ergreifend. Der Refrain ist eine absolute Hymne an die schwarze Magie und verkörpert eine Ode an alles Übernatürliche. Doch bevor sich die neue Platte dem Ende neigt, kommt der Headbanger noch auf seine Kosten. Nur ein Traum rockt erbarmungslos von Anfang bis zum bitteren Ende. Tanzen, schwitzen und das Haupthaar kreisen lassen ist hier das Motto. Und so kann man sich umso mehr auf Randnotiz freuen. Setzt euch, entspannt euch und lasst eine weitere verträumte Ballade auf euch wirken. Wir haben es hier mit einer Neuvertonung von Werner von Tengersees Liebeslyrik zu tun. Dieser recht kurze knappe Ender sticht noch zusätzlich heraus, da sich eine Unbekannte mit dem Frontman ein atmophärisches Duett liefert. Und das war es dann auch leider schon. Gut, dass es eine Repeat-Taste gibt.

Waren die letzten Alben von Erfolg gekrönt, haben sich Saltatio Mortis mit Das schwarze Einmaleins mal wieder selbst übertroffen. Ein geiles Meisterwerk voller Spielfreude gibt es auf die Ohren und oh mein Gott: Von Langeweile keine Spur! Auch wenn die neue Platte das bereits achte Album der Mittelalter-Könige ist haben sie es geschafft sich neu zu erfinden und ein weiteres Highlight in ihrer geilen Bandgeschichte zu verzeichnen. Liebe Mittelalter-Rock-Fans, holt euch diese Scheibe denn die sollte auf gar keinen Fall in einer ordentlichen Sammlung fehlen. Das schwarze Einmaleins ist mit eine der besten Platten, die ich dieses Jahr bisher gehört habe und man darf gespannt sein auf die nächsten Jahre, da dieses Album schwer zu toppen sein dürfte. Saltatio Mortis sind absolut angekommen und ihr Thron wird noch viele weitere Jahre unangefochten bleiben.

Anspieltipps:
Wachstum über alles
My Bonnie Mary
IX

Tracklist
1. Früher war alles besser
2. Wachstum über alles
3. Krieg kennt keine Sieger
4. Der Kuss
5. My Bonnie Mary
6. Sandmann
7. Satans Fall
8. Idol
9. IX
10. Galgenballade
11. Abrakadabra
12. Nur ein Traum
13. Randnotiz

Veröffentlichung: 16.08.2013
Stil: Mittelalter-Rock
Label: Napalm Records
Website: www.saltatio-mortis.com
Facebook: www.facebook.com/saltatiomortisofficial
YouTube: www.youtube.com/saltatiomortismusic

Cover

14.08.2013 by HerInfernalMajesty
Saltatio Mortis in unserer Band- und Künstlerdatenbank

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