Ich muss ehrlich gestehen, dass ich bis vor einem guten Jahr mit dem Namen ´´Finkenauer´´ nichts anfangen konnte. Dies änderte sich, als ich im Fernsehen rumzappte und bei einem Sender hängen blieb, der die Comet-Verleihung zeigte. Fettes Brot hatten dabei einen Auftritt, doch nicht alleine. Sie hatten sich den sympathischen, aus der Nähe von Mainz stammenden Pascal Finkenauer unter den Nagel gerissenum mit ihm das Lied ´´An Tagen wie diesen´´ zu schaffen.
Ich hörte das Lied, sah den Auftritt der Band, und wunderte mich zunächst über die vierte Person im Bunde. Doch schon nach kurzer Hörprobe hatten sich meine Lauscher in das Lied verhört. Und nicht nur das. Das graziöse Auftreten des Herrn Finkenauer hatte mich ein wenig gebannt und machte mich völlig neugierig auf mehr. Um so erfreuter bin ich jetzt, sein 2. Album ´´Beste Welt,´´ in den Händen halten zu können, und ein klein wenig in Finkenauer ´s Welt zu tauchen.
Den ersten Eindruck verschaffte ich mir schnell, danach lief und lief die CD hoch und runter bei mir.
Vor allem hat er mich mit seiner leicht verruchten, sehr sympathischen Stimme gewonnen, die seiner Popmusik einen Ausdruck verleiht, der auch mal über die Grenzen hinaus gehen kann.
´´Beste Welt,´´ ist ein sehr abwechslungsreiches Album. So wird der Scheibe ein Hauch von Lateinamerikaner Musik zugespielt, welche besonders bei den Liedern ´´Ratata ( ich falle )´´ und ´´Schöne neue Welt´´ in Pose gesetzt wird. Aber auch ein Drum´n´Bass Schlagzeug erklingt in ´´ Hand in Hand´´.
´´Geschrien´´ und ´´Manchmal zwischen den Gebäuden´´, welches auch die erste Singleauskupplung des Albums war, werden wiederum begleitet von Streichern.
Diese instrumentale Vielfalt macht einen der vielen Reize von Pascals Musik aus.
Finkenauer ´s Texte sind zudem sehr experimentell. Sie verleihen einem einen Einblick in seine Gedankenwelt. Nicht nur, wenn es um die Zweisamkeit geht, sondern auch ganz alltägliche Dinge, über die die Masse der Menschen nicht nachdenkt. Literarische Tatsachenberichte sozusagen.
Zum Beispiel beschreibt Finkenauer in "Manchmal zwischen den Gebäuden", wie jemand versucht den Einkaufstüten in einer Stadt auszuweichen. Wenn man mal drüber nachdenkt, merkt man, wie recht er hat, und spürt gleichzeitig die drückende Fülle großer Städte.
Im letzten Stück ´´Verschlllungen´´ wiederum drückt er mit der Zeile´´ein gerader Strich ist das schwierigste am Zeichnen´´ aus, daß augenscheinlich einfache Dinge oft problematischer sind, als man denkt.
Für mich ist Finkenauer ein bewundernswerter Mensch, ein Poet, der, wie er schon auf seinem Debüt-Soloalbum ankündigte mit dem Lied ´´Wir schreiben die Gedichte neu´´, genau das mit seinem neuen Meisterwerk nun geschafft hat!
Tracklist:
01. Hab ich dir schon erzählt? | 07. Mittendrin
| 02. Manchmal zwischen den Gebäuden | 08. Du bist hier
| 03. Brunnen | 09. Ratata ( ich falle)
| 04. Hand in Hand | 10. Schöne neue Welt
| 05. Ich kann dir nicht widerstehen | 11. Scherben
| 06. Geschrien | 12. Verschlllungen
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Veröffentlichung: 19.01.2007
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